Augenheilkunde in Bad Wörishofen
Dr. med. Ulrike Kottler - Fachärztin für Augenheilkunde F.E.B.O. in Bad Wörishofen

OCT


Die optische Cohärenz-Tomographie ermöglicht feinste Bilder vom Auge und damit eine Früherkennung von Augenerkrankungen.

 

In den letzten Jahren hat die Entwicklung der sogenannten Optischen Kohärenz-Tomographie (OCT) die bildgebende Diagnostik in der Augenheilkunde revolutioniert.

 

Mit Hilfe eines für das Auge unschädlichen Lichtstrahles werden Messungen von der Netzhaut und vom Sehnerven gemacht. Ein Computer erstellt aus diesen Daten Bilder und so können auch dreidimensionale Messwerte errechnet und Schichtaufnahmen angezeigt werden, die dem Augenarzt detaillierte Informationen liefern. Diese Werte werden bei der ersten Untersuchung mit Datenbanken von Gesunden verglichen, um krankhafte Veränderungen bereits in einem frühen Stadium erkennen zu können. Bei Kontrolluntersuchungen kann auf die persönlichen Basisdaten zurückgegriffen werden, so dass bereits ein geringgradiges Fortschreiten sichtbar wird, möglichst bevor der Betroffene es als Sehverschlechterung wahrnimmt.

 

Verschiedene Augenerkrankungen können die Funktion der Netzhaut in unterschiedlichen Ebenen stören und das Sehen negativ beeinflussen. Bei der Zuckererkrankung der Netzhaut oder im Rahmen von Durchblutungsstörungen wie Gefäßverschlüssen im Auge kann es zu Flüssigkeitsansammlungen am Ort des schärfsten Sehens, der Makula, kommen. Diese Flüssigkeit wird in den Schichtaufnahmen des OCTs durch eine bläschenförmige Aufweitung in der Netzhaut sichtbar (Abbildung 1).

 

Bei der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) können Veränderungen in und unter der Netzhaut auftreten. Das OCT ist besonders hilfreich bei der Unterscheidung zwischen der trockenen und der feuchten Form der Altersabhängigen Makuladegeneration und leistet somit einen wichtigen Beitrag in Diagnostik und Therapie der AMD (Abbildung 2). 

 

Wenn sich ein Häutchen auf der Netzhaut entwickelt (sog. Epiretinale Gliose) und zu Sehverschlechterung und Verzerrtsehen führt, ist die Diagnostik mittels OCT Methode der Wahl (Abbildung 3).  

 

Die Untersuchung und Vermessung des Sehnervenkopfes dient vor allem der Früherkennung von Veränderungen durch einen Grünen Star (Glaukom). Die Dicke der Nervenfaserschicht um den Sehnervenkopf herum nimmt bei einer Glaukomerkrankung ab (Abbildung 4). Die Messung des Augeninnendruckes allein reicht nicht aus, um ein Glaukom zu erkennen.

 

 

Beugen Sie vor

Eine Früherkennung von Erkrankungen der Netzhaut und des Sehnerven ist besonders wichtig für Patienten mit Zuckererkrankung (Diabetes mellitus), mit Grünem Star (Glaukom) oder Glaukomerkrankungen bei Verwandten, Durchblutungsstörungen oder auch unter langfristiger Medikamenteneinnahme wie Kortisonbehandlung oder Chloroquin-Therapie. 

Abbildung 1:

OCT bei einer Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Makula; die Einlagerungen sind als unterschiedlich große dunkle Bläschen erkennbar.

Abbildung 2:

Auf der linken Seite Schnittbild einer gesunden Makula (Ort des schärfsten Sehens), rechts im roten Ring sogenannte Drusen, die Frühform der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD). 

 

Abbildung 3:

OCT beim Vorliegen einer epiretinalen Gliose. Das Häutchen spannt sich über der zentralen Netzhaut und erhöht die zentrale Netzhautdicke. Das kann zu einer Änderung des Brillenwertes und einem Verzerrtsehen führen.

Abbildung 4:

OCT des Sehnervenkopfes: rechts im Bild ist ein Sehnervenkopf mit gesundem Nervenfaserpolster (circulär grün) zu sehen, links im Bild eine Messung bei einem Sehnerven, der durch erhöhten Augeninnendruck bereits Veränderungen des Nervenfasersaumes aufweist (rechts unten, gelb codiert).