Augenheilkunde in Bad Wörishofen
Dr. med. Ulrike Kottler - Fachärztin für Augenheilkunde F.E.B.O. in Bad Wörishofen

Glaukom

... der Grüne Star

 
Glaukom – der Grüne Star – ist eine Erkrankung des Auges, die etwa ein Prozent der Bevölkerung ab dem 40. Lebensjahr befällt. Ihre Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter auf über fünf Prozent an.

Aufbau und Funktionsweise des Auges
Der Aufbau des Auges ist mit dem einer Kamera zu vergleichen: Beim Sehen fällt Licht durch die Linse und auf die Netzhaut. Dort wird das Bild von Millionen kleinster lichtempfindlicher Nervenzellen aufgenommen und zur Verarbeitung an das Gehirn weitergeleitet. Diese Nervenfasern sammeln sich an der hinteren Seite des Augapfels am Sehnervenkopf (Papille). Hier beginnt der Sehnerv, den man sich wie ein 1,5 mm dickes Kabel zum Gehirn vorstellen kann.

 

Der "stille Dieb" der Lebensqualität

Wenn die Nervenfasern im Netzhautbereich geschädigt werden, kommt es zu Ausfällen im Gesichtsfeld. Der fortschreitende Schwund der Sehnervenfasern, der unterschiedliche Ursachen haben kann, wird als Grüner Star (Glaukom) bezeichnet. Oft – aber bei weitem nicht immer – ist die Erkrankung mit einer Erhöhung des Augeninnendrucks verbunden.

Die Erkrankung am Grünen Star erfolgt schmerzfrei. Ausfälle im Gesichtsfeld sind für den Patienten erst in einem späten Stadium „sichtbar“. Wenn die Einschränkungen wahrgenommen werden können, sind bereits etwa 50 % der Fasern des Sehnervenkopfes zerstört.

Wem ist eine Glaukomfrüherkennung zu empfehlen?

Grundsätzlich ist niemand davor gefeit, am Grünen Star zu erkranken. Es gibt aber bestimmte Risikofaktoren:

 

  • Nach Ãœberschreiten des 40. Lebensjahres steigt die Häufigkeit des Glaukoms.
  • Die Veranlagung für ein Glaukom ist vererblich. Gibt es in Ihrer Familie schon einen Glaukomfall, ist besondere Wachsamkeit angeraten.
  • Kurzsichtigkeit oder Vorerkrankungen wie Diabetes erhöhen das Risiko.

Welche Früherkennungsmaßnahmen gibt es?

Die "übliche" Glaukomfrüherkennung umfasst die Beurteilung der Sehnerven mit dem Spaltlampenmikroskop sowie die Messung des Augeninnendrucks.  
Zusätzliche Sicherheit geben Ihnen folgende Untersuchungen:

 

Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)
Einen wesentlichen Bestandteil der Glaukomvorsorge stellt auch die Hornhautdickenmessung (Pachymetrie) dar. Denn nur bei Kenntnis der Hornhautdicke ist es möglich, auch den gemessenen Augendruck exakt zu bewerten.

 

Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
Bei der Gesichtsfelduntersuchung können wir feststellen, ob bei Ihnen Einschränkungen des Gesichtsfelds vorliegen. Dabei soll das Auge aufleuchtende Lichtsignale im Gesichtsfeld bemerken.

 

Vermessung des Sehnerven mit einem OCT-Gerät

Bei diesem modernen, hochauflösenden bildgebenden Verfahren tastet ein harmloser Laser den Sehnervenkopf in nur wenigen Sekunden ab und liefert wesentlich bessere Informationen als herkömmliche Untersuchungsmethoden. Mit einer Auflösung von Tausendstel Millimetern ermöglicht das OCT-Verfahren Einblicke von bisher ungeahnter Präzision und Aussagekraft.
Mit dem OCT werden die Netzhaut und der Sehnervenkopf schnell und unkompliziert vermessen. Neben der Früherkennung von krankhaften Veränderungen dient die Optische Kohärenztomographie aber auch dazu, bei einer medikamentösen Behandlung deren Wirksamkeit exakt zu verfolgen.